Im Nachhinein war es natürlich ein Fehler mit dem Auto weiterzufahren (von Frauenfeld an den Vierwaldstätter See). Wir standen direkt im Stau und waren genervt. Aber irgendwann kamen wir in Weggis an und bezogen unser Zimmer mit Seeblick.
Am nächsten Morgen strahlt uns ein blauer Himmel entgegen. Kein Wölkchen ist zu sehen. Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück und machen uns dann auf zum See. Heute chillen wir. SUP‘s liegen zur freien Verfügung bereit. Kira nutzt diese Chance und wagt sich auf den ruhigen, glasklaren See.
Am Nachmittag wird der Papa überredet mit aufs Bord zu gehen. Beide kommen tatsächlich vorwärts und bleiben dabei sogar trocken.


Es ist der 29. Juli und das Wetter hat umgeschlagen. Es tröpfelt. Also muss spontan ein neuer Plan für diesen Tag her. Wir finden auf einem Flyer das Verkehrshaus in Luzern. Klingt erstmal langweilig, aber es ist das meist besuchte Museum der Schweiz. Wir erwarten daher einen spannenden Tag.
So aktivieren wir unseren Swiss Travel Pass und fahren mit Bus und Bahn nach Luzern. Die Haltestelle ist direkt vorm Museum. Perfekt. Es gibt mit unserem Pass wieder Ermäßigung. Das freut die Urlaubskasse.
Es gibt viele verschiedene Bereiche zu bestaunen. Kira gefällt die digitale Welt am besten. Verschiedene Aktivitäten werden ausprobiert.


Die Mama zieht es zum Rettungsflieger der Rega, der Schweizer Rettungsflugwacht. Hier gibt es Einblicke in einen Ambulanzflieger. Hiermit können sogar Intensiv-Passienten transportiert werden. Das kostet innerhalb Europas auch schnell mal 20.000 Euro. Ein ehemaliger Rega-Mitarbeiter erklärt uns den Ablauf eines Ambulanzfluges. Sehr spannend. Die Kosten für einen solchen Flug trägt natürlich keine gesetzliche Krankenversicherung. Also checkt unbedingt für euren nächsten Urlaub, ob ihr eine private Krankenversicherung inklusive Rücktransport besitzt! Man weiß ja nie … .

Weiter gehts im Museum ins Swiss Chocolate Adventure. Wir fahren ca. 20 Minuten in einer kleinen Bahn durch die Welt der Schokolade und lernen dabei den Weg von der Kakaobohne bis zur Praline kennen.
Der Tag endet im Planetarium und im 3D Kino, welche ebenfalls Teil des Verkehrshauses sind.

Am Abend werden wir im Hotel mit einem leckeren Menü überrascht.

30. Juli:
Gleich nach dem Frühstück laufen wir gemütlich 15 min entlang am See in Richtung Bushaltestelle in Weggis.

Aufgrund einer Baustelle kommt der Bus nach Vitznau tatsächlich leicht verspätet. Unseren Anschluss, die Zahnradbahn, schaffen wir trotzdem locker. Es soll hoch auf die Rigi - die Königin der Berge (Rigi Kulm 1.797 m) gehen. Diese Idee haben wohl auch viele andere Menschen an diesem Tag. Als auch noch das Schiff anlegt wird es noch voller. Die Bahn ist ganz neu und modern, obwohl die Strecke schon seit 1871 als erste Bergbahn Europas bedient wird. Nun gut. Irgendwann bewegt sich der Waggon nach oben in Richtung Berg und wir erreichen die Rigi, von der man einen wunderbaren Rundumblick genießen kann.

Das Restaurant hat aufgrund einer Gesellschaft geschlossen. So entscheiden wir uns einen Teil der Strecke nach unten zu laufen. Schließlich gelangen wir zur Station Rigi Kaltbad. Die Bratwurst kostet 8 CH. Daher gehen wir auf die Suche nach einer etwas abseits gelegenen Hütte (Gratalpstübli), die wir nach nur 10 min auch finden. Wir bestellen eine Jausenplatte für 25 CH und alle sind happy und vor allem davon satt geworden.
Jetzt könnten wir noch eine andere (alte) Bahn benutzen … nach Arth-Goldau. Los gehts. Der Weg zieht sich und nimmt kein Ende. Schließlich verpassen wir den Zug und müssen knapp 1h warten. Kein WLAN und auch kein Datenvolumen. Kein Kaffee, kein Eis. Nur ein leerer Bahnsteig (Rigi Klösterli) mit viel Sonne. Es ist eine lange Stunde und die Familie ist genervt. Es sollte nicht das letzte verpasste Verkehrsmittel an dem Tag sein. Die Gesichter erstrahlen als der Zug einfährt und sogar noch freie Plätze hat. So fahren wir bis Goldau. Dort gibt es Kaffee und Kuchen im COOP Supermarkt. Leider kommt der Zug in Richtung See (Brunnen) an diesem Tag mal nicht pünktlich an. Es sind nur ein paar Minuten Verspätung. Und trotzdem verpassen wir dadurch das Schiff. Egal. Es geht zurück zum Bahnhof. Wir nehmen wieder den Zug und anschließend den Bus, der uns im sehr zügigen Tempo bis nach Weggis fährt. Glücklicherweise haben wir unseren Swiss Travel Pass, der uns heute ohne Zuzahlung alle Verkehrsmittel hat nutzen lassen (inkl. Bahnen zur Rigi).

31. Juli
Heute geht es mit dem Schiff von Weggis aus nach Beckenried. Dort steigen wir in den Bus um, der uns nach Stans bringt. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir auch schon unser heutiges Ziel. Die Stanserhorn-Bahn. Sie ist im Swiss Travel inkludiert, das lassen wir uns nicht entgehen.


Zuerst holen wir uns ein Ticket für die historische Stanserhorn Drahtseilbahn. Wir müssen 1 h warten. Leider hat kein Kaffee in der Umgebung auf.
Und dann geht es kurz vor 12 Uhr los bis zur Mittelstation, wo man in die Stanserhorn Cabrio-Bahn steigt. Genau, in dieser Bahn man steht oben auf dem Dach der Gondel, also ganz im Freien. Ein cooles Gefühl. Und so geht es hoch bis auf 1.898 m.


Oben angekommen hat man einen tollen Blick in die Schweizer Berge. Wir stärken uns mit einem regionalen Gericht (ÄLPLERMAGRONEN IM EDELWEISSTOPF). Lecker. Und danach spazieren wir auf einem kleinen Wanderweg. Sehen Murmeltiere und genießen einfach den Ausblick bevor wir die Fahrt nach unten antreten.

Mit dem Zug geht es nach Luzern. Dort steigen wir auf das Schiff um und fahren gemütlich mit einem schönen Latte Macciato bis nach Hertenstein. Unser Hotel liegt genau zwischen Weggis und Hertenstein. Es sind ca 20 Minuten Fußweg. Belohnt werden wir im Hotel mit einer Runde SUP fahren auf dem See und einem Bad im glasklaren Nass.
1. August
Heute ist Nationalfeiertag in der Schweiz. Im ganzen Land hängen unzählige Flaggen an Gebäuden und alles ist fein mit rot weiß geschmückt. So auch unser Frühstücksbuffet. Wir lassen es heute ruhig angehen.

Eigentlich wollen wir einen Chilltag am See einlegen, aber unser Teenager hatte einen Wasser-Splash-Park in Luzern während der gestrigen Schiffffahrt entdeckt und so machen wir uns mit dem Bus auf ins Lido von Luzern. Online wird schnell eines der letzten Tickets für die Hüpfburgen erworben und schon liegen wir im Gras des Luzerner Freibades. Alles ist schön angelegt. Es gibt genügend Platz zu den Nachbarn. Es wird eine ganze Stunde lang gehüpft, getaucht und gerutscht. Keine Minute wird verschenkt.

Mit dem Schiff gehts direkt von der Anlegestelle Luzern Lido bis nach Weggis. Dort lassen wir den Tag erst ruhig am Pool und später bei einem leckeren Gala-Dinner ausklingen. Auch hier ist heute alles fein hergerichtet. Die Gastgeber geben einen kleinen Sekt-Empfang. Um 22 Uhr wird der Tag mit einem Feuerwerk kurz vor einem ordentlichen Gewitter besiegelt.

2. August
Unser letzter Tag am See. Natürlich darf der Hausberg von Luzern nicht ausgelassen werden. So ist unser heutiges Ziel der Pilatus (2.123 m). Wir entscheiden uns für die Goldene Rundfahrt. D.h. der erste Streckenabschnitt wird mit dem Schiff zurückgelegt. Anschließend fahren wir von Alpnachstad mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (bis 48 % Gefälle; seit 1889 in Betrieb) bis Pilatus Kulm.


Nach einem kurzen Rundgang und den obligatorischen Fotos steigen wir in eine Kabinenbahn bis Frägmüntegg und wandern anschließend bis zur Sommerrodelbahn Fräkigaudi. Nach einem Snack drehen wir eine Runde auf der längsten Sommerrodelbahn der Schweiz (1.350 m).
Bevor es mit der letzten Gondelbahn zurück ins Tal nach Kriens geht, schweben wir mit dem Dragon Glider mit maximal 12 Stundenkilometer noch durch den Wald. Das macht richtig Spaß.


Unten in Kriens angekommen stellt Mario fest, dass sein Cap verschwunden ist. Es muss noch in der Gondel liegen. Ein Umlauf dauert gut 20 Minuten. Also warten wir mit einem Eis auf der Hand bis uns das Cap wieder erreicht. Nach Luzern nutzen wir den Bus. Pünktlich um 17:12 Uhr startet unser Schiff in Luzern zurück nach Weggis.
Das Wetter war bis auf dem Kulm wieder traumhaft. Sonnencreme und -Brille waren unsere ständigen Begleiter.

Luzern
